F(r)isch vermählt! Der HVV startet Kampagne für den Skulpturenpark

Auktion am 19.3.23

Am 19. März findet im Alten Bahnhof wieder die Benefiz-Auktion „Kunst für Kunst“ statt, bei der ausgewählte, oft hochwertige Kunstwerke aus privaten Haushalten und aus Galerien günstig ersteigert werden können. Einlassab 15 Uhr, Infos und Katalog unter www.hierwohntdiekunst.de.

Der Skulpturenpark Kettwig gehört zu den prägenden Besonderheiten der Gartenstadt. Verteilt über die Altstadt und vor der Brücke setzen die Skulpturen Akzente, die das Ortsbild prägen – vom Weberbrunnen am Tuchmacherplatz über den Märchenbrunnen am Markt bis zum „Siebener Sinus mit Loop“ am Ruhruferpark in vor der Brücke, um nur einige markante Beispiele zu nennen.

Der Skulpturenpark wurde 1985 vom HVV geründet und kontinuierlich gepflegt und weiterentwickelt. Den letzten Markstein setzte das markante „Tuch“ von Norbert Pielsticker, das am Mühlengraben an die Tuchmachergeschichte Kettwigs erinnert und rasch zum populären Fotomotiv wurde. Das Tuch wurde als erstes von zwei projektierten Erweiterungen des Parks realisiert. Der HVV hat für das Projekt „Zwei Neue für Kettwig“ Spendengelder aus der gesamten Bevölkerung erhalten.

Nun soll mit neuem Schwung auch die zweite Skulptur realisiert werden; für sie wurden bereits über 25.000 € gespendet. Auch diese Skulptur setzt sich mit einem zentralen Kettwiger Thema auseinander. „Fisch vermählt“ nennen Miriam Gießler und Hubert Sandmann ihren Beitrag: Ein blauer Kubus, von innen erleuchtet, auf dem zwei metallische Fische nach oben streben, einen Ring, ebenfalls erleuchtet, in die Höhe haltend. Prägnant, mythologisch, humorvoll: „Fisch vermählt“ thematisiert die Verbindung Kettwigs zu seinem Fluss und seinem See, beide so prägend für den Ort und seine wirtschaftliche und kulturelle Geschichte.

Der Bezug zur Ruhr ist offensichtlich, auch zu Mythen und Sagen, in denen Ringe verschwinden und wieder auftauchen, die Nibelungensage, der Herr der Ringe. Ringe sind ein Symbol der Verbundenheit, der Einheit. Gerade in Zeiten des Auseinanderdriftens der Gesellschaft setzt die Skulptur bewusst ein Zeichen für mehr Miteinander.

Geplanter Standort für „Fisch vermählt“ ist der Brückenkopf rechts am südlichen Ende der Ruhrbrücke: Durch die Nähe zum Wasser inspiriert, tanzen zwei Fische auf türkisfarbenem Kubus, der wie der Ring durch LEDs erleuchtet wird. Das Objekt soll etwa 4,6 Meter hoch werden und ein Grundmaß von 2 mal 1,7 Metern bekommen. Der Kubus ist ein Aluminiumgerüst mit vorgehängten Acrylglasscheiben, die Fische aus Edelstahl, der Ring aus Plexiglas.

Da sich die geplante Ruhrbrückensanierung absehbar noch etliche Jahre hinziehen wird, möchte der HVV das Projekt nun schnellstmöglich realisieren und es dabei so konzipieren, dass es, falls erforderlich, temporär wieder entfernt werden kann. Mit dem Amt für Straßen und Verkehr der Stadt Essen wurde dieses Vorgehen bei Ortsterminen abgestimmt.

Martin Kryl: „Der Skulpturenpark braucht unser bürgerschaftliches Engagement“

Nun heißt es: Ärmel hochkrempeln und die Finanzierung klären. Der HVV-Vorsitzende Martin Kryl appelliert: „Wir rufen die Kettwiger Bevölkerung auf, den Skulpturenpark und insbesondere die Realisierung der neuen Skulptur durch große und kleine Spenden zu unterstützen. Unser Skulpturenpark ist eine absolute Besonderheit in Essen und über die Stadtgrenzen hinaus. Die Skulpturen gehören zum Ortsbild, sind Teil unserer Identität. Aber das ist keine Selbstverständlichkeit, sondern braucht bürgerschaftliches Engagement!“

Für die Spenden hat der HVV ein eigenes Spendenkonto bei der Sparkasse eingerichtet:

IBAN DE77 3605 0105 0007 0270 30

Auf Wunsch stellt der HVV eine steuerabzugsfähige Spendenquittung aus.

Von Hölzken auf Stöcksken

Die Aktiven des Ausschusses „Geschichte und Museum“ im Heimat- und Verkehrsverein (HVV) Kettwig treffen sich am 08. März, ab 18 Uhr, in der Gaststätte „Tapas con Vino“, Hauptstraße 101 bis 105 (Zugang vom „Endepoet“).

Am monatlichen Stammtisch kommen die geschichtsinteressierten Frauen und Männer „von Hölzken auf Stöcksken“ und diskutieren orts- und familiengeschichtliche Themen. Gäste sind dazu wie immer herzlich willkommen!

Adventsfahrten in den Schwarzwald und nach Velen

Endlich konnte der HVV wieder die Adventsfahrten durchführen, und zwar ging die Wochenfahrt in den Schwarzwald nach Zell am Harmersbach und die Tagesfahrt zur Waldweihnacht nach Velen. In Zell wartete ein sehr gut geführtes Hotel auf uns, wunderbar gelegen, so dass man von dort viele schöne Ausflüge machen konnte. Die Weihnachtsmärkte standen dieses Mal nicht an erster Stelle, aber die adventlich geschmückten Dörfer und Städte versetzten uns in adventliche Stimmung. Wir besuchten die hübsche Fachwerkstadt Gengenbach mit einem sehenswerten Weihnachtsmarkt. Das Rathaus verwandelte sich mit seinen 24 Fenstern in einen wunderschön dekorierten Adentskalender, an dem jeden Abend ein neues Fenster geöffnet wurde. Auf der französischen Seite des Rheins fuhren wir über die Elsässer Weinstraße und besuchten natürlich die Städte Colmar und Riquewihr. Sie warteten ebenfalls mit Wintermärkten auf und mit wunderschön geschmückten Häusern und Ständen, wo wir unter anderem auch die bekannten Elsässer Spezialitäten probieren konnten. Am Titisee lag Schnee, der in der Sonne herrlich glitzerte, so dass wir einen Abstecher zum Feldberg machten, um so die herrlich verschneite Landschaft genießen zu können. Es gab natürlich auch interessante Orte zu sehen, die rechteckige Kirche in Freudenstadt war schon etwas besonderes, die Barockkirche St. Peter und das Freiburger Münster – beide sehr sehenswert. Ein Bummel durch die hübsche Stadt Freiburg mit dem Frische- und den Weihnachtsmärkten, durch Zell am Harmersbach, ein Besuch der kleinen Zeller Keramikmanufaktur, bekannt durch „Hahn und Henne“ und natürlich der Besuch mit Weinprobe in einer Kaiserstühler Kellerei machten viel Spaß. Natürlich gab es auch die Möglichkeit, bei der Herstellung der Schwarzwälder Kirchtorte zuzusehen und das Ergebnis anschließend zu verputzen. Am Vorabend hatte der Hotelier einen Nikolaus bestellt – es gab für alle 1 Glas Honig. Für den Nikolaus-Abend hatte eine Mitreisende das in Kettwig so bekannte und beliebte Dobeln mit in den Schwarzwald gebracht. Jeder konnte ein liebevoll verpacktes Geschenk erdobeln, was allen viel Spaß gemacht hat! – Die abwechslungsreiche Woche hat allen gut gefallen!

Velen: Besuch im Weihnachtswald

Am kältesten Tag des letzten Jahres stand der Besuch der Waldweihnacht in Velen auf dem Programm. 1 Million Lichter verzauberten den Hof der Familien Krumme mit ungefähr 150 weihnachtlich geschmückten Hütten in einen Weihnachtswald. Dieser sorgte für eine heimelige vorweihnachtliche Stimmung. Es gab viele schöne und praktische Dinge zu kaufen, natürlich war auch für das leibliche Wohl gesorgt. Der schöne kalte Wintertag gehörte mit zum Ambiente, ein paar Grad weniger Kälte hätten uns aber auch noch sehr gut gefallen! Es tat der Stimmung insgesamt keinen Abbruch, alle Teilnehmer fuhren zufrieden nach Hause.

Mit Beginn der Adventszeit

…verwandelt sich das Landgut Krumme in ein märchenhaftes Ausflugsziel. Auch in diesem Jahr erwarten Sie wieder rund 150 ausgewählte Aussteller mit exklusiven Geschenkideen, adventlichen Leckereien und allem, was die Vorweihnachtszeit so besonders macht. Neben unseren Klassikern wie dem Besuch des Nikolauses, der nostalgischen Kindereisenbahn und dem Stockbrot backen, sind auch die Winterzauberhütten wieder mit von der Partie. Und für den winterlichen Appetit gibt es Flammlachs, Reibekuchen, Grünkohl mit Mettwurst u. v. m.
1 Million Lichter zaubern eine stimmungsvolle Kulisse der besonderen Art. Bei dem Duft von Tannengrün, Glühwein und gebrannten Mandeln, wird uns sicherlich ganz weihnachtlich ums Herz. In ca. 150 liebevoll geschmückten Holzhütten präsentieren die Aussteller ihre qualitativ hochwertigen Produkte.

2.000 liefen mit St. Martin durch Kettwig

Nach zwei Corona-bedingten Ausfall-Jahren konnte der Martinszug wieder durch Kettwig ziehen. Wochen vorher hat der HVV den Zug geplant, die erforderlichen Anträge bei der Stadt gestellt, Musikgruppen eingeladen und sich um 30 Helfer bemüht, die an den Straßenabsperrungen die Autos von der Durchfahrt abhalten sollten. Zum Glück ist das THG mit vielen jungen Leuten eingesprungen. Denn ohne diese Helfer hätte der Zug nicht ziehen dürfen. Arne Weber stellte sich wieder als St. Martin zur Verfügung, ein Bettler für das kleine Martinsspiel wurde gefunden. Die Stutenkerle wurden bestellt, am Martinstag mussten sie eingetütet und zur Verteilung bereitgestellt werden. Verteilt wurden sie erst nach Beendigung des Martinszuges, wer wollte, konnte eine kleine Spende geben.

Das Wetter spielte mit, es war dunkel, nicht so kalt und vor allem trocken. Das Martinsfeuer brannte und schon vor 18.00 Uhr füllte sich der Bürgermeister-Fiedler-Platz. Viele Familien mit kleinen Kindern, die fröhlich ihre selbst gebastelten Laternen schwenkten, warteten geduldig. Damit alle mitsingen konnten, wurden vorher Martinslieder verteilt. Um 18.00 Uhr setzte sich St. Martin auf einem hübschen Schimmel an die Spitze des Zuges und ritt langsam los, so dass sich alle Teilnehmer einreihen konnten. Ungefähr 2000 Personen nahmen teil. Es war sehr stimmungsvoll mit den vielen Laternen. Als der Zug dann wieder auf dem Bürgermeister-Fiedler-Platz eintraf, saß auf der Wiese schon ein Bettler, dem es kalt war und der um einen warmen Mantel bat. Die Umherstehenden sangen mit Hilfe der Kapelle das Martinslied und sahen zu, wie der Bettler einen Teil des schönen Mantels bekam! – Anschließend gab es die Stutenkerle, die die Helferinnen vom HVV und natürlich St. Martin selbst an die Kinder verteilten. Die Erwachsenen hatten die Möglichkeit, einen Glühwein zu trinken und eine Stärkung zu sich zu nehmen. Es war ein schöner Abend und der HVV dankt noch einmal allen Helferinnen und Helfern herzlich für die geleistete Hilfe.

Dank an Kosmas Lazaridis für die schönen Fotos.

St. Martin reitet wieder!

Der Martinszug mit Arne Weber als Darsteller des heiligen Martin hoch zu Pferde findet am Samstag, 12. November, statt. Der Zug startet um 18 Uhr in Begleitung zweier Musikkapellen ab dem Bürgermeister-Fiedler-Platz. Er führt über die Wilhelmstraße, Krummacher Straße und Kirchfeldstraße, biegt in die Strängerstraße ein, umrundet den Friedhof und führt über die Corneliusstraße und Kirchfeldstraße wieder zurück zum Kettwiger Rathaus. Dort findet das Martinsspiel statt und es wird ein Martinsfeier entzündet. Am Ende gibt es Stutenkerle, die wir gegen eine Spende abgeben.

1000 Jahre Nordkirchen und Besuch der Wildpferde in Dülmen

Ende September bei herrlichem Wetter unternahm der HVV eine Tagesfahrt ins münsterländische Nordkirchen. Hier findet man ein imposantes Barockschloss, das auch das Westfälische Versailles genannt wird. Natürlich gibt es dort nicht so viele pompös ausgestattete Zimmer und auch der Garten ist nicht so riesig, gleichwohl sehr schön. Das Schloss, das in den vielen Nebengebäuden heutzutage die Hochschule für Finanzen Nordrhein-Westfalen beherbergt, wurde im 16. Jahrhundert als mittelalterliche Wasserburg errichtet und unter vielen neuen Besitzern erweitert, umgebaut und modernisiert. Johann Conrad Schlaun, ein deutscher Architekt, der als bedeutendster Baumeister des Westfälischen Barocks galt, baute und vergrößerte das Schloss. Der Garten wurde nach französischem Vorbild mit Fontänen, Wasserbassins und Buchsbaumhecken konzipiert. Bei einer Führung konnten wir die vielen Deckengemälde, originalen Kronleuchter und das beeindruckende Treppenhaus bewundern. Die Einrichtung selbst war nicht original, trotzdem schön anzusehen. Anschließend ging es in den Park. Dort hatten die Künstlerinnen  Christel & Laura Lechner zum 1000-jährigen Jubiläum der Stadt Nordkirchen Skulpturen erstellt, die an 15 unterschiedlichen Standorten zu sehen waren. Es war wie eine kleine Schnitzeljagd, wir suchten die Figuren nach dem Plan und machten auf diese Weise einen Park- und Stadtrundgang. Am großen Geburtstagstisch konnten wir uns zu den lebensgroßen Betonskulpturen setzen und „mitfeiern“. An anderer Stelle konnten wir bei der Reise nach Jerusalem die Plätze wechseln. Es gab Waschfrauen, Bauhandwerker, eine „schwimmende Kaffeerunde“, eben Alltagsmenschen! Es war ein sehr schöner Ausflug! –

Zwei Wochen später fuhren wir nach Dülmen, um die Wildpferde auf dem Besitz des Herzogs von Croy zu sehen. Ungefähr 380 Stuten bewegen sich dort frei, es kommt kein Tierarzt, weder um bei der Geburt zu helfen noch die Tiere bei Krankheiten zu versorgen. Die Tiere werden normalerweise nicht gefüttert. In diesem Jahr musste aber zugefüttert werden, weil es wegen der großen Hitze zu wenig Gras gab. Dadurch hatten wir das Glück, fast alle Tiere sehen zu können, die genüsslich fraßen oder ein gemütliches Bad in Zaunesnähe nahmen. – Die Hengste leben aber in einer anderen Herde, damit es nicht zu Kämpfen kommt. Nur einmal im Jahr darf ein besonders ausgesuchter Hengst in das Stutengelände. Sobald die jungen Hengste geschlechtsreif werden, werden sie jährlich am letzten Sonntag im Mai aus der Herde gefangen und versteigert, was wohl ein tolles Spektakel ist. Jetzt im Oktober konnten wir uns die Arena ansehen, der Führer erklärte, dass die sogenannten Jährlinge dabei von jungen Männern aus der Umgebung mit der Hand aus der Herde gefangen werden. Anschließend werden die verbleibenden Stuten wieder zurück in den Meerfelder Bruch gelassen. Die Wildpferde aus dem Meerfelder Bruch sind so eine sehr widerstandsfähige Herde, die heute als letzte Wildpferdeherde Europas gilt. – Nach diesem interessanten und informativen Spaziergang fuhr der Bus nach Münster und dort konnte jeder den Nachmittag so verbringen, wie er wollte. Es hat allen viel Spaß gemacht.

Brückenschlag. Die Sanierung der Ruhrbrücke.

Am 17. Oktober finden zum zweiten Mal die vom HVV und dem Petershof gemeinsam veranstalteten „Kettwiger Montagsgespräche“ statt, die Themen aufgreifen, die viele Bürgerinnen und Bürger beschäftigen.

Diesmal geht es unter dem Motto „Brückenschlag“ um die anstehende Sanierung der Kettwiger Ruhrbrücke. Eine Nachrechnung und statische Bewertung der Brücke hat ergeben, dass eine Sanierung der Brücke für eine höhere Tonnage-Belastung zwar möglich, aber nicht wirtschaftlich wäre. Nachhaltiger ist eine Erneuerung des Überbaus unter Nutzung und ggfls. Verstärkung der vorhandenen Unterbauten.

An einem für den Verkehrsfluss so sensiblen Punkt tauchen bei einem solchen Projekt natürlich viele Fragen auf: Welche Planungsalternativen gibt es, wie kann der laufende Verkehr während der Arbeiten organisiert werden, welche Zeiträume sind realistisch? Mike Pannek, städtischer Baudirektor und Abteilungsleiter im Amt für Straßen und Verkehr wird an diesem Abend den Aufbau der Brücke und den Hintergrund des Sanierungsbedarfes erläutern und über den Stand der Planungen informieren, Fragen beantworten und sicher auch Fragen mitnehmen.

Einführend gibt der Lokalhistoriker Helmut Wissler in einem Kurzreferat mit Bildern einen Überblick über die wechselvolle Geschichte der Kettwiger Ruhrbrücken.

Kalabrien –Italiens bezaubernder Süden. 

… ob diese Behauptung stimmt, wollte unsere Reisegruppe, die mit dem HVV im September nach Kalabrien geflogen ist, vor Ort prüfen. Und es stimmte! Schon bei der Ankunft lachte die Sonne, das Meer schillerte in den verschiedensten Blau- und Türkistönen, die Bäume waren noch völlig grün. Dank des frühen Fluges konnten wir die Zimmer schon in der Mittagszeit beziehen und die Umgebung der schönen Ferienanlage in Augenschein nehmen. Am nächsten Tag trafen wir die freundliche Reiseleiterin – eine Schweizerin, durch die Liebe nach Kalabrien verschlagen –, die uns die eindrucksvollen kalabrischen Orte, Aussichten und Sehenswürdigkeiten zeigen wollte.

Vorwiegend ging die Fahrt an der wunderschönen Küste des tyrrhenischen Meeres entlang von Tropea bis Reggio di Calabrio, oftmals mit dem Blick auf den rauchenden Stromboli. Beim Besuch im Volkskundemuseum von Palmi ging es um kalabrische Bräuche. Es wurden aber auch Funde aus der Vergangenheit gezeigt, die Auskunft gaben über die Kultur Kalabriens. Sehr eindrucksvoll war die Stadt Reggio di Calabrio, zum einen wegen des imposanten Doms, aber auch wegen der Geschäftsstraßen zwischen großen, eindrucksvollen Hausfassaden, der Uferstraße mit den riesengroßen Fici di Magnolia und vor allem wegen des Archäologischen Museums. Hier waren zwei Bronze-Ritter von beeindruckender Schönheit aus dem 5.JH vor Christi Geburt zu bewundern. Per Zufall wurden sie von einem Taucher gefunden und stammen vermutlich aus der  römisch-griechischen Epoche. In der hübschen Fischerstadt Scilla verbrachten wir unsere Mittagspause mit Schwertfisch-Spezialitäten in einem gemütlichen Restaurant – direkt mit Blick auf das herrlich blaue Meer. In der alten Burg über der Stadt Scilla konnte man ein Schiff für den Schwertfischfang bewundern und anschließend bei einem Bummel durch die engen Gässchen alle möglichen Produkte von und mit Bergamotte erwerben.

Ein Ausflug nach Pizzo gehörte ebenfalls zu unserem Programm. Das Highlight neben dem berühmten Castello Aragonese, wo der Schwager Napoleons gelebt hat, bot eine Felsenkirche, die Piedigrotta, in der drei Künstlergenerationen unzählige Figuren aus dem Stein heraus gehauen haben. Im Ort Pizzo wartete dann das leckere Tartufo-Eis. Der Konditor zeigte uns, wie die köstlichen Kugeln zubereitet werden. Ein kleines Tuktuk fuhr einige von uns wieder zurück zum Bus, knatternd, schnell, fast waghalsig!

Eine Tour führte uns auch in das Inland, und zwar in das Städtchen Serra San Bruno, benannt nach dem Gründer des Kartäuserordens. Dort befand sich eine Quelle, die angeblich heilende Wirkung hat, inmitten von Buchen, großen Eichen und anderen Laubbäumen. Wenn man genau hinsah, waren schöne Steinpilze zu finden. Für die Gruppe gab es in einem hübschen kleinen Restaurant Nudeln mit eben jenen lokalen Steinpilzen.

An den freien Tagen hatten wir die Möglichkeit, die hübsche Stadt Tropea, den feinen Sandstrand, das warme Meer, frischen Thunfisch, den Swimming Pool in der Hotelanlage und dazu den köstlichen „Limoncello-Spritz“ zu genießen. Es gab auch die Möglichkeit einer Bootsfahrt zu den 5 liparischen Inseln, incl. des Stromboli.

Gesund und voll schöner sonniger Eindrücke kehrten wir nach Kettwig zurück, wo zum Glück auch noch die Sonne schien. Ein perfekter Übergang ins „normale“ Alltagsleben – aber mit besten Erinnerungen!

Museums- und Geschichtsfreunde und HVV: Gemeinsam in die Zukunft

Vor zwei Jahren haben die Museums- und Geschichtsfreunde Kettwig beim HVV nachgefragt, ob man nicht fusionieren könnte Das schöne Heimatmuseum sollte erhalten bleiben, aber der Verein ist inzwischen überaltert. Die Museumsfreunde hatten die Corona-Zeit genutzt und die Räume neu gestaltet und sortiert. Viele der Ausstellungsstücke wurden bereits digitalisiert, es gibt jedoch noch eine Menge zu tun. Es ist eine Freude, dieses kleine Museum zu besuchen und die vielen Exponate zu bestaunen, die die Kettwiger Geschichte belegen, u. a. die Zeit der Tuchmacherstadt Kettwig.

Der Heimat- und Verkehrsverein war als Fusionspartner geradezu prädestiniert und stand der Fusion natürlich wohlwollend gegenüber. – Es mussten viele Fragen geklärt werden und so zog sich die Verschmelzung in die Länge. Aber endlich waren alle Formalitäten erfüllt und der Verschmelzung stand formell nichts mehr im Wege. Das Essener Kulturamt übernimmt die Miete, das Museum wird dafür als eine Unterabteilung des Stadtarchivs und beim HVV werden die Museums- und Geschichtsfreunde in einem selbständigen Ausschuss geführt, der Ausschussvorsitzende ist Herr Wißler. Jetzt fehlte nur noch das Votum der Mitglieder.

Am 19 September wurde zu einer gemeinsamen Versammlung im Gemeindezentrum Petershof geladen. Dort wurde der sogenannte Verschmelzungsvertrag von Herrn Notar Schwarz verlesen. Anschließend stimmten die anwesenden Mitglieder beider Vereine getrennt über den Verschmelzungsvertrag ab, und zwar zur Freude aller einstimmig. Gültig wird die Verschmelzung am 30. November 2022, falls bis dahin nicht noch ein Einspruch eingelegt wird. Da die Museumsfreunde als Ausschuss geführt werden, braucht der Name Heimat- und Verkehrsverein Kettwig e.V. nicht geändert zu werden.

Monets Garten

Wir besuchten „Monets Garten“ – die Ausstellung in Mülheim. Dabei handelt es sich nicht nur um eine einfache Darstellung der Werke Monets, es ist ein Ausstellungskonzept mit modernster Multimedia-Technik. Der Zuschauer taucht ein in die Welt der Farben, die Bilder lösen sich in Farbteile und Farbstäbchen auf. Monets Haus in Giverny wird nachgebildet, eine kleine Brücke, nämlich eine Nachbildung der berühmten japanischen Brücke aus Monets Garten mit (Plastik)Glyzinien führt den Besucher in das Haus. Die Farben von Monets Garten erstrahlen im gesamten Raum als Stäbchen, die sich bei jeder Bewegung der Besucher in einen lebendigen Strom, in Kreisel, Wellen u. dgl. wandeln und umherwirbeln. Im Showroom läuft ein Film über Monets Leben. Es wird anhand seiner Werke vorgeführt, wie Monet versucht hat, das Licht in seine Bilder zu bringen, das Licht einzufangen. Die Bilder werden lebendig, und mit der Musik mit Werken von Satie, Ravel… sinkt man ein in den Seerosenteich, in Bilder von Paris, von Häfen und Landschaften. -Der Besuch hat sich auf jeden Fall gelohnt. Im Oktober werden in Mülheim Bilder von Vincent van Gogh gezeigt, mal sehen, ob wir dann ebenfalls hinfahren!