Das zerbrechliche Paradies
Im Juli lud der HVV ein zu einem Besuch des Gasometers. Dort wird „das zerbrechliche Paradies“ gezeigt und wir konnten uns davon überzeugen, dass wir noch in einem Paradies leben, das aber tatsächlich sehr zerbrechlich ist. In der unteren Etage überzeugten die phantastischen Bilder von den Schönheiten unseres Planeten, aber auch, wie die Natur und die Tierwelt sich bereits auf die Errungenschaften der Menschen eingestellt haben und damit leben. Ein Affe bedient z. B. ein Smartphone so , wie er es bei den Menschen gesehen hat, ein Waschbär hat sich ein altes Auto als Bau ausgesucht und lebt schon lange mit seiner Familie in dem Auto. Wir sahen Bilder von Vulkanen, von der Macht der Winde, der Kraft des Wassers. – Auf der nächsten Ebene wird klar, dass die Menschen dem Planeten bereits arg zugesetzt haben, das Paradies kann bald zerbrechen: Hochwasser-Katastrophen, das Schmelzen der Pole und dadurch bedingt das Steigen der Meeresspiegel, Brände, Versandungen und zu große Hitze, der viel zu hohe Wasserverbrauch. Die großen Metropolen der Welt sind oft nahe am Wasser gebaut mit Riesen-Wolkenkratzern und der stetigen Gefahr, durch Tsunami-Wellen unterzugehen. Wir sahen Bilder von Bäumen, die nicht mehr von Bienen, sondern Menschen bestäubt werden müssen, Tiere, die Müll fressen oder sich im Plastikmüll verwickeln, Berge von Mikroplastik, die natürlich auch immer mehr im Menschen angereichert werden. Aber die Ausstellung zeigt auch, dass es immer mehr Versuche gibt, dem entgegenzuwirken und Lösungen zu finden: Sei es, durch begrünte Fassaden und Dächer, durch Renaturierungen der kanalisierten Flüsse. Beispielhaft sahen wir ein Bild von der kanalisierten Emscher und der nach der Renaturierung wieder fröhlich durch grüne Landschaft fließenden Emscher (es ist das zur Zeit größte Renaturierungsvorhaben Europas). – Ein weiterer Höhepunkt ist die im 100 Meter hohen Luftraum hängende Skulptur der Erde, auf die aktuelle Satellitenbilder projiziert werden: die aktuelle Flugtätigkeit, wobei Europa einem dichten Spinnennetz ähnelt, die heißesten Gegenden, die Strudel der Meere, das Aufkommen der Winde, die zur Zeit grünsten Gegenden und natürlich das langsam schmelzende Eis der Arktis. – Wir waren einhellig der Meinung, dass das Ziel der Ausstellung, die schützenswerte Schönheit unseres Planeten zu zeigen und gleichzeitig an jeden zu appellieren, sich an den Lösungsansätzen zu beteiligen, voll erreicht wurde. Ein Besuch dieser Ausstellung lohnt auf jeden Fall!