Der Harz – einfach sagenhaft!
Am 6.8. fuhren wir, 35 reiselustige Menschen, mit dem HVV auf den Weg in den Harz. Voller Erwartung, ob auf dem Brocken wohl wirklich Hexen wohnen und ob die Fachwerkhäuser in Wernigerode und Quedlinburg wirklich so toll sind, wie man sie im Fernsehen oder in Bildbänden immer sieht. Das Ziel und gleichzeitig Standortquartier war Wernigerode, die „bunte Stadt am Harz“. Diese blickt auf eine bereits 900-jährige Geschichte zurück. Mittelpunkt der Altstadt ist der von farbenprächtigen Häuserfassaden umgebene Marktplatz und der Marktbrunnen, nicht zu vergessen das Schloss. Mit der Bimmelbahn konnten wir direkt vom Hotel aus zum Schloss fahren. Dort war zwar keine Führung angesagt, aber es war alles gut ausgeschildert. Im Übrigen konnte man im schönen Innenhof Kaffee und Kuchen genießen oder im Lustgarten wandeln. Auf jeden Fall hatten wir einen herrlichen Ausblick über die Stadt. – Leider spielte das Wetter am nächsten Tag bei der Besichtigung der Weltkulturerbe-Stadt Goslar nicht mit, so dass wir uns sehr freuten, im Trockenen – weil von innen – die Stabkirche Hahnenklee und die Exponate im Uhrenmuseum in Bad Grund zu bewundern. Der anschließende gute Kaffee mit selbstgebackenem Kuchen ließen uns das schlechte Wetter vergessen.
In Braunlage musste die Seilbahnfahrt auf den Wurmberg wegen des schlechten Wetters und Sturmgefahr abgesagt werden. Also gab es den fantastischen Blick auf den Brocken, die Magdeburger Börde und den Kyffhäuser nicht. Jedoch machte sich eine kleine Gruppe von uns auf den Weg, den Berg zu Fuß zu erklimmen. Sie ist bis zur Mittelstation gekommen, ganz hoch nach oben war zeitlich nicht zu schaffen gewesen. An der Mittelstation angekommen lockte ein Restaurant, was natürlich – wie sollte es anders sein – geschlossen hatte! Also ging die kleine Gruppe ohne Stärkung nach Braunlage, wo wir inzwischen eine Stadtbesichtigung und einen Bummel durch den Kurpark gemacht hatten. Zurück ging es nach Wernigerode, wo es feinen Harzer Baumkuchen im gleichnamigen Haus gab.
Das Wetter besserte sich zusehends und die Ausflüge mit der Harzer Schmalspurbahn, vorbei an hohen Felsen, wilden Flüssen und ehemaligen DDR- Grenzanlagen sowie der Besuch der im Krieg sehr zerstörten Stadt Nordhausen konnten stattfinden. Auf dem Programm für die nächsten Tage stand noch der Besuch der Ecker- und Okertalsperre, sowie das Welfenschloss Blankenburg, der Dom von Halberstadt, der Hexentanzplatz in Thale und Quedlinburg. Bei Blankenburg wurde noch schnell ein Stopp eingelegt, damit wir die beeindruckende Hängebrücke an der Rappbode-Talsperre besichtigen konnten. Ganz Mutige können an diesem Ort allein oder zu zweit einen Sprung aus 100 Metern Höhe an einem rund 75 Meter langen Seil in die Tiefe wagen oder über die Doppelseilrutsche über das Wasser „rutschen“. Blankenburg ist ein Welfenschloss. Die Welfen sind mit dem englischen Königshaus verwandt und deshalb hat dieses Schloss 1945 so gut wie keine Bomben mitgekriegt. Die Engländer haben es verschont und sogar vorher schon kostbares Mobiliar aus dem Schloss nach England geholt und gesichert. Dieses Mobiliar wurde später nach dem Krieg von der DDR zurück gekauft.
Zusätzlich verfügt Blankenburg über einen wunderschönen Schlossgarten mit blühenden und duftenden Rosen, die ihm den Namen Rosengarten verliehen haben. Am Mittag kehrten wir in einer Köhlerhütte ein, wo wir mit Erbsensuppe oder Brotzeit und einem Getränk nach Wahl sehr nett versorgt wurden. Gleichzeitig konnten wir uns aus verschiedenen Monitoren ansehen, wie ein Köhler arbeitet und Holzkohle für unseren Grill herstellt. Sehr interessant! Der Dom von Halberstadt ist beeindruckend und hat wunderschöne Glasfenster. Der Hexentanzplatz ist ein 454 m über dem Meeresspiegel liegendes Felsplateau, das zu vielen Sagen und Mythen und unsere Reisebegleitung zu einem Hexentänzchen anregte. Von dort hat man einen grandiosen Blick in das Tal der Bode und die sog. Roßtrappe. – Die Weltkulturerbe-Stadt Quedlinburg lud uns mit den unzähligen Fachwerkhäusern, den schönen Gassen und verwinkelten Ecken, dem Rathaus und der Stiftskirche zum Bummeln und Erkunden ein. Müde und voller Eindrücke fuhren wir zurück nach Wernigerode und am nächsten Tage nach Kettwig. Jetzt kommt die Zeit, die vielen Erlebnisse zu sortieren und zu „verdauen“…. Wir haben sehr viel gesehen– aber es war schön!
Christine Broders