Stadtführung für die Gästebetreuer des HVV

Bei herrlichem Wetter führte Herr Albrecht, selbst langjähriger Stadtführer und Nachtwächter des HVV,  die Gruppe der Gästeführer durch Kettwig. Der Wunsch war aufgekommen, da die Gästeführer, die sonntags auf der Mühlengrabenbrücke stehen, meinten: Es könnte doch von Vorteil sein, wenn man den Gästen noch bessere Informationen über unser schönes Kettwig geben könnte. Die Führung begann natürlich am Kettwiger Rathaus, es ging über die Ruhrstraße zu dem damaligen Hafen, von wo aus die Ladung direkt in die Altstadt transportiert wurde. Dort war auch die Bleichinsel, denn da Kettwig immer eine Tuchmacherstadt war, wurden hier die Stoffe zur Bleiche ausgelegt. Bleiche meint hier nicht nur, dass die Stoffe weiß werden sollten, sondern dass auch die blaue Farbe einer Bleiche unterzogen wurde, das Blaumachen. –  Der Weg führte an den hübschen Häusern an der Ruhrstraße vorbei, an dem Weberbrunnen, der einen Webstuhl darstellt, in dem die ununterbrochen rinnenden Wasserfäden für die Kettfäden stehen. Zu dem Weberbrunnen gehören viele Spindeln, die in der ganzen Stadt verteilt sind. Der Weg führte an dem kleinen Restaurant mit dem echten Brunnen vorbei, es ging zur Kaiserstraße, in der die Häuser so schräg stehen, dass für die Kunststopferinnen und Näherinnen  bei der Heimarbeit genügend Licht einfiel. Über die Hauptstraße mit den schönen gepflegten Fachwerkhäusern ging es zur evangelischen Kirche und dem Kirchhöfner Ring bis zum Kaiser Friedrich Denkmal, wo die interessante Führung endete. Während der gesamten Führung wies Herr Albrecht auf besonders schöne Türen, auf architektonische Besonderheiten sowohl des Fachwerks als auch der Steinhäuser hin. Dem Zeitgeschmack entsprechend wurden Pilaster als Element der Scheinarchitektur in Putz und Stuck oder auch in Holz eingesetzt. An manchen Fenstern sieht man Schmuckornamente, die seinerzeit die Flandern mit nach Kettwig brachten.  Der Geusenengel, der auf der evangelischen Kirche als Wetterfahne angebracht ist, erinnert daran, dass die Kirche den aus den Niederlanden geflohenen Geusen, die sich den im verborgenen wirkenden Protestanten angeschlossen haben, als Gotteshaus diente. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Geusenengel zum Symbol der evangelischen Christen am Niederrhein. – Die Zeit verging sehr schnell, Herr Albrecht hätte noch so viel erzählen können über die Geschichte von Kettwig, über Kettwigs Bemühungen, selbstständig zu bleiben, über die vielen Skulpturen und und und…