Der HVV besuchte Burgaltendorf
Am 28. April 2022 war der Gegenbesuch von HVVlern in Burgaltendorf. Die Sonne schien und wir alle genossen die Busfahrt durch die weite, abwechslungsreiche Landschaft durch das Hespertal, Kupferdreh nach Burgaltendorf. Dort angekommen, warteten drei Mitglieder des Heimat- und Burgenvereins Burgaltendorf auf uns. Zunächst führte uns der Vorsitzende, Herr Siepmann, vor eine Tafel, auf der die Burg dargestellt wurde, wie sie eventuell einmal ausgesehen haben könnte. Datiert wird der Bau ins 12 Jahrhundert, aber es gibt keine Unterlagen, weder vom Erbauer noch vom genauen Zeitpunkt. Die Burg wurde bereits als Steinbruch genutzt, zum Glück blieb jedoch ein Teil der Vorburg erhalten, um die sich heute der Burgenverein kümmert. Eine Schulklasse legte mit ihrem Lehrer vor einigen Jahren die Burg, die völlig zugewachsen war, wieder frei. Manche nicht bestätigte Meinungen sprechen von einer Wasserburg, es gibt jedoch keine Dokumente darüber.
Herr Siepmann freute sich, uns mitteilen zu können, dass demnächst die Umgebung der Ruine von Stadtarchäologen geprüft werden soll. Vielleicht findet man doch noch Hinweise darauf, wann die Burg erbaut wurde und wie sie vermutlich ausgesehen hat und ob die Vermutung, dass es sich um ein Wasserburg handelt, zutrifft. Man hat bereits Scherben und andere Fundstücke gefunden, sie aber nicht katalogisiert, so dass sie nicht zugeordnet werden können. Von der Burgruine machten wir einen richtigen Maienspaziergang in Richtung Ruhr, da sich die frühere Gemeinde Altendorf bis an die Ruhr erstreckte. Unterwegs in einem kleinen Waldstück erzählte uns Herr Siepmann eine Sage, die sich genau dort abgespielt haben soll! Es gab kleine Zechen, der Abtransport der Kohle erfolgte über die Ruhr bis eine Bahnstrecke gebaut wurde. Der Kohleabbau rentierte sich noch. An einer Stelle sieht man noch ein kleines Stück Bahntrasse. Kleine Steigerhäuser, inzwischen privat bewohnt, zeugen heute noch von der Zechenkultur.
Wir liefen zurück an Feldern, kleinen Waldstücken vorbei und Herr Siepmann wies darauf hin, dass beim Pflügen der Felder oft kleine Scherben etc. gefunden werden, deren Ursprung jedoch völlig unklar ist. Burgaltendorf wurde schon lange vor Christi Geburt von Nomaden, Germanen und vielleicht auch Römern besiedelt. Wieder an der Ruine angekommen, konnten wir den Turm besteigen, die Aussicht bei dem klaren sonnigen Wetter war sehr schön. Der Heimat- und Burgenverein hat an vielen Stellen der Burg für Kinder kleine Mäuschen versteckt, das Maskottchen der Burg heißt Finchen. Interessant ist noch zu erwähnen, dass das Wappen von Burgaltendorf drei Pferdeprammen aufweist, das sind sog. Nasenbremsen für Pferde, um Schmerzen zu unterdrücken. Burgaltendorf ist erst 1970 als Stadtteil von der Stadt Essen eingemeindet worden, der letzte Stadtteil, bevor auch Kettwig eingemeindet wurde.